Zbigniew Herbert

polnischer Schriftsteller; Werke: Gedankenlyrik, Dramen, Hörspiele, Essays, u. a. "Herr Cogito", "Rovigo", "Das andere Zimmer", "Lalek", "Der gordische Knoten"

* 29. Oktober 1924 Lemberg

† 28. Juli 1998 Warschau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1998

vom 5. Oktober 1998 (lö), ergänzt um Meldungen bis KW 48/2016

Herkunft

Zbigniew Herbert war der Sohn eines Bankdirektors. Als die Nazideutschen 1939 Polen überfielen, mußte der Vater, der in der Untergrundarmee kämpfte, zeitweise untertauchen.

Ausbildung

Nach dem Abschluß des Gymnasiums studierte H. während des Zweiten Weltkrieges illegal an der Handelsakademie in Krakau, dann an den Universitäten in Krakau, Thorn und Warschau Jura, Ökonomie, Philosophie und Kunstgeschichte.

Wirken

Nach 1945 verdingte sich H. als Bühnenarbeiter und wurde als Bankbeamter bei der Polnischen Nationalbank tätig. Er, den der Zweite Weltkrieg und dann die Stalinära nach eigenem Bekunden zu einem "Dichter wider Willen" machten, versuchte sich nebenbei an Gedichten, die er bis auf wenige Ausnahmen nicht veröffentlicht wissen wollte, solange Stalin lebte. 1949 trat der von Rilke und Celan beeinflußte und an antiker Mythologie geschulte Lyriker H., der gerade in Literaturkreisen bekannt zu werden begann, nach nur kurzer Mitgliedschaft aus dem polnischen Schriftstellerverband wieder ...